Einweihung MTW

Usinger Anzeiger 05.04.2017

Freude über das neue Mannschafts-Transportfahrzeug

FEUERWEHR Würdige Einweihung in Niederlauken / Dank für viele Spenden, allen voran der Taunus Sparkasse und den Fördervereinen / Eigenleistung bei Umrüstung

NIEDERLAUKEN – (sn). Hinter den Milchglasscheiben der Garage blitzte es blau und weiß. Langsam hob sich das Tor und Nebelwolken quollen heraus. Und aus dem Nebel erschien das neue Mannschafts-Transportfahrzeug (MTF) der Feuerwehr Niederlauken, am Steuer Sebastian Stolze. Der Himmel gab sogleich sein Taufwasser hinzu und Pfarrer Thomas Hessel sprach den Segen. So wurde am Samstagnachmittag das MTF im Beisein von reichlich Prominenz eingeweiht.

Es sei erst das dritte motorisierte Fahrzeug, das die Niederlaukener Feuerwehr in 85 Jahren ihres Bestehens erhalte, betonte der Vereinsvorsitzende Marco Uhrig. 21 Jahre zuvor sei das Tragkraftspritzenfahrzeug angeschafft worden, das das zur Gebietsreform in Dienst gestellte Fahrzeug ersetzt habe. Seit 2015 reifte der Entschluss, ein MTF anzuschaffen blickte Uhrig zurück. Nach der Markterkundung habe man im April 2016 das Vorkaufsrecht für den Opel Vivaro, Baujahr 2013, 90 PS, von der Bundeswehr erhalten. Am 24. Mai 2016 konnte das Fahrzeug mithilfe von Peter Pehr aus Frankfurt überführt werden.

Über die Planungs- und Umbauphase berichtete Wehrführer Jens Becker. So musste das vorher weiße Fahrzeug mit roter Folie als Feuerwehrfahrzeug kenntlich gemacht werden. Licht-, Signal- und Funkanlage galt es an- und einzubauen, wofür 306 Stunden von Kameraden geleistet wurden. Die „Hürde des TÜVs“ sei dann aber innerhalb von 15 Minuten genommen worden, freute sich Becker. „Jetzt haben wir ein modernes und zeitgemäßes Fahrzeug“, so der Wehrführer, das vor allem für die Jugendfeuerwehr für Fahrten zu Übungen, Wettkämpfen und Ausflügen genutzt werden solle. Aber es sei auch mit Notfallrucksack, Warnkegeln, Blitzlampe und anderem ausgestattet.

Becker dankte den rund 25 Spendern, die mit Spenden von 50 bis 1000 Euro zur Finanzierung beigetragen hätten. Aber allen voran der Taunus Sparkasse, die mit 7500 Euro den Löwenanteil übernommen hatte. Landrat Ulrich Krebs betonte, dass die Gemeinde auf die Feuerwehrvereine zur Finanzierung der Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr angewiesen sei. Der Vorstandsvorsitzende der Taunus Sparkasse, Oliver Klink zollte den Freiwilligen Feuerwehren tiefen Respekt, in Deutschland könne man stolz auf dieses System sein. Bürgermeister Axel Bangert berichtete, dass es in der Gemeinde Weilrod 29 Feuerwehrfahrzeuge gebe, von denen nur 16 in der Verantwortung der Gemeinde seien, die übrigen von den Vereinen finanziert würden. Und auch Ortsvorsteher Roland Pietzonka zeigte sich mittlerweile überzeugt von der Notwendigkeit der Anschaffung dieses Fahrzeugs: „Wie konnten wir nur so lange ohne auskommen?“ Bundestagsabgeordneter Markus Koob hoffte, dass er möglichst viele der Katastrophenschutzfahrzeuge, für die die Regierung einen dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung gestellt habe, in seinen Wahlkreis bekomme. „Ihr legt noch eine Schippe drauf“, lobte Parlamentsvorsteher Götz Esser, der damit den künftigen Umbau im Alten Rathaus zum Schulungsraum ansprach. Und auch Gemeindebrandinspektor Thomas Jeck bedankte sich bei den Feuerwehrfördervereinen, die in Weilrod in den vergangenen fünf Jahren Investitionen in Höhe von 299 000 Euro tätigten.