Mini-Auto für die Kinder-Wehr

Usinger Neue Presse – 03.01.2024

Mini-Auto für die Kinder-Wehr

Niederlauken – Wahrscheinlich ist es die einzige Wehr im Hochtaunuskreis, die ein eigenes Kinderfeuerwehrauto besitzt. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal der Freiwilligen Feuerwehr Niederlauken kann die Tatsache gewertet werden, dass dieses Mini-Feuerwehrauto selbst gezimmert wurde. Wehrführer Jens Becker hat es gebaut. Der erste Löschmeister Sebastian Stolze stattete es mit der nötigen Elektrik aus. Und so sieht das Gefährt nicht nur wie ein Feuerwehrauto aus, es blinkt auch genauso.

Die Freiwillige Feuerwehr Niederlauken gründete vor einem Jahr die Kinderfeuerwehr „Feuer-Füchse“. Dass es dieses einzigartige Mini-Feuerwehrauto gibt, ermöglicht den kleinen Feuerwehrleuten im Alter zwischen sechs und zehn Jahren natürlich, die Welt der Feuerwehr intensiv kennenzulernen. Dennoch ist es für sie ein aufregendes Spiel.

Zur Gründung der Kinderwehr hatte der Wehrführer versprochen, sich etwas ganz Tolles für die Kleinen zu überlegen. Er wollte den jungen Mitgliedern ein richtiges Feuerwehrauto zur Verfügung stellen. Doch leider standen diesem Wunsch die hohen Kosten mit über 2500 Euro für solch ein gekauftes Miniauto auf der Grundlage eines Bollerwagens im Weg. Doch Jens Becker gab so schnell nicht auf. Er überlegte, wie er solch ein Auto selbst bauen könnte. Also zeichnete er einen Plan, nach dem er diesen Wagen bauen wollte. „Was die da im Katalog konnten, das kann ich schon lange und besser“, sagte er sich. Im Baumarkt besorgte er das nötige Holz. Ein Bollerwagen als Fahrgestell war auch schnell zu bekommen. Er baute alle Teile zusammen, grundierte das Ganze und lackierte es. Als Sebastian Stolze dann die Verkabelung für die Elektrik fertiggestellt hatte, funkelten die Blinklichter. Das Kinderfeuerwehrauto mit der Abkürzung KLF und mit Namen „Florian Weilrod 9/20“ war fertig.

Selbst gebastelt und liebevoll ausgestattet

Es ist zwar ein in Deutschland nicht genormtes Löschfahrzeug, so die beiden „Fabrikanten“, doch das Handwagen-Fahrgestell mit einem um 30 Zentimeter verlängertem Radstand sieht seinen großen Brüdern wirklich sehr ähnlich. Sind erst mal die Rolltüren an den Seiten hochgezogen, wird die Mini-Bestückung sichtbar. „Wir haben uns selbstverständlich für kindgerechtes Material entschieden, mit dem die Kinder den feuerwehrtechnischen Ablauf spielerisch kennenlernen“, berichtete Jens Becker.

Und die Kinder arbeiten damit in ihren Gruppenstunden genauso, wie es die Aktiven während ihrer Übungsstunden machen. Hinter den Türen befinden sich wie bei großen Feuerwehr-Autos die C-Rollschläuche mit allen benötigten Verbindungen. Ein kleiner Verbandskasten ist vorhanden. Funkgeräte, Handlampen, sogar kleine Warnwesten werden darin verstaut. Zur Ausstattung gehört aber auch Material zur Verkehrsabsicherung, Feuerlöscher, Atemschutzgeräte sowie Schaufel und Besen.

„Es wird kräftig mit dem Fahrzeug geübt“, bestätigt Hans-Joachim Dous, der Vorsitzende des Feuerwehr-Fördervereins, der das Gefährt komplett finanziert hat. Msc